Die Stadt Guayaquil
Guayaquil ist die größte Stadt und das Wirtschaftszentrum Ecuadors mit einer Grundfläche von 344,5 Quadratkilometer. Guayaquil ist auch die größte Hafenstadt. Hier leben fast 2,5 Millionen Menschen.
Meeresfrüchte und die Musik sind ein absolutes Muß. Diese zwei Faktoren geben der Stadt eine „Karibische Seele“. Das Klima ist feucht tropisch.
Die Stadt hat in den letzten Jahren eine riesige Wandlung vollzogen durch die Administration (Bürgermeister). Nun findet man hier riesige Parks und Grünanlagen, welche gute Erholungsorte für die Bewohner der Stadt bei dem ganzen Streß einer Großstadt sind. Zu erwähnen sind der Malecón 2000 am Flußufer des „Rio Guayas“ und direkt daneben der Hügel „Las Peñas“, auf dem die Stadt entstand.
Guayaquil wurde am 25 Juli 1538 mit dem Namen „Muy Noble“ und „Muy Ciudad de Santiago de Guayaquil“ vom spanischen Conquistador Francisco de Orellana gegründet. Jedoch existierte dieser Ort als kleine Ortschaft bereits vorher.
Im Jahre 1600 lebten in der Stadt bereits 2000 Menschen und im Jahre 1700 waren es bereits über 10.000. 1687 überfielen mehr als 260 Piraten unter dem Kommando von George d’Hout (Engländer) und Picard und Groniet (Franzosen) die Stadt. Von den Piraten wurden dabei 35 getötet und 46 verwundet. Von den Bewohnern Guayaquils wurden 75 getötet und mehr 10 als verwundet. Die Piraten nahmen sich die Frauen als Konkubinen. Quito zahlte für das Übereinkommen, nicht die Stadt zu zerstören oder niederzubrennen.
1709 kamen noch die englischen Kapitäne Etienne Courtney, Woodes Rogers und William Dampier mit 110 Piraten hinzu. Allerdings bekamen sie dann ein Problem mit einer Gelbfieberepidemie.
Am 9. Oktober überwältige eine Gruppe von Zivilisten mit Unterstützung von Soldaten von den „Granaderos de Reserva“, überwiegend ohne Blutvergießen die königlichen Besetzer und verhafteten die spanischen Führungskräfte. Guayaquil erklärte sich damit von den spanischen Eroberern befreit und wurde eine freie Provinz von Guayaquil „Provincia Libre de Guayaquil“. Bis heute ist der 9. Oktober ein Feiertag, an dem die Befreiung Guayaquils gefeiert wird.
Der neue Flughafen „Joaquín de Olmedo International Airport“, bester Flughafen Südamerikas, liegt direkt neben der Internationalen Busstation. Von diesem Flughafen fliegt man heute in die ganze Welt. Allerdings sind, wie überall, nicht alle Flüge als Non-Stop-Flüge möglich. Ich flog von Hamburg beispielsweise einmal von Hamburg, über Amsterdam nach Guayaquil. Billiger war es dann einmal mit einem Flug von Hamburg nach München und dann Madrid und direkt nach Guayaquil mit „Lan Chile“. Die Sitze waren etwas bequemer (Beinfreiheit) als die „teuren Airlines und das Essen hatte „Geschmack“.
Wenn man die Galapagos Inseln besuchen möchte, dann ist Guayaquil der günstigste Weg dorthin. Wenn man von Quito dorthin fliegt, macht man ohnehin einen Stop in Guayaquil, also bezahlt man mehr.
Hinzufügen sollte ich vielleicht noch, daß Guayaquil, wie die meisten Großstädte in der Welt, voller Autofahrer ist, die kaum Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Das Bussystem der Stadt ist gut ausgebaut und sehr günstig. Wenn man nicht umsteigt, zahlt man nur 25 Cent, egal wohin. Also bei jedem Einsteigen in einem Bus legt man dem Fahrer (möglichst passend) ein 25 Cent Stück hin.
Ein Besuch des Bus-Terminals „El Gran terminal Terrestre de Plaza Norte“ lohnt sich immer. Von hier fahren Busse auch in andere Länder. Ich habe einmal für eine Tour von Guayaquil nach Peru (Grenzgebiet) nur 6 Dollar gezahlt. Die Fahrt dauerte fünfeinhalb Stunden. An fast jeder Station steigen „fliegende Händler“ ein und wollen einem irgend etwas verkaufen. Ob es Schokolade oder Bonbons sind oder auch Musik-CDs. Dadurch wird es nie langweilig während der Fahrt.
Wer ein Taxi nehmen möchte, der sollte auf die Nummernschilder achten. Taxis mit Kameraüberwachung haben durchgehend orangefarbene (leicht ins Gelb gehend) Nummernschilder. Ich persönlich nehme auch die privaten Taxis (nicht als Taxi ausgewiesen), die sind nach vorheriger Preisabsprache meist billiger. Allerdings empfehle ich das keinem Touristen. Es gibt auch „schwarze Schafe“ unter ihnen, die während der Fahrt telefonieren und dann steigen beim nächsten Halt auch mal „Ladrones“ (Räuber) ein. Aber wer ein „Abenteuer“ möchte, bitte….
Noch eins zu den Parks: Ich lebe in der Nähe des Parks mit dem Namen „Malecón del Salado“. Von mir sind es nur 10 Minuten Fußweg. Dort bin ich oft, wenn ich Ideen auf dem Papier verwirkliche. Es ist einfach wunderschön dort. Gleich daneben befindet sich auch die Universität Guayaquil und tolle Restaurants.
Nicht verpassen sollte man auch die Museen: „Museo Municipal“, „Museo Nahim Isaias“, „MAAC“ und „Presley Northon“, alle in der City.
Empfehlen kann ich auch einen Gang auf den Hügel „Las Peñas“, das ist der Ursprung Guayaquils. Wunderschön sind die farbenfrohen Häuser, die schon aus der Ferne locken. Von dort kann man die ganze Stadt betrachten. Es sind nur 440 Stufen nach oben. Ich nehme allerdings immer die steileren Treppen seitlich am Flußufer und stecke mir oben dann eine Zigarette an, das bringt die Jüngeren immer aus der Fassung. Sie hecheln und ich atme ruhig und frage dann nur: „Was denn?“, mit einem Grinsen im Gesicht…
Ebenso Top ist der Park „Parque de las Iguanas“, im Zentrum der Stadt, in dem es von urzeitlichen kleinen Echsen (Iguanas) nur so wimmelt. Hier kann man tolle Fotos machen.
Riesige Einkaufszentren, wie zum Beispiel: „Mercado Artesanal“, sind sehr sehenswert. Sie brauchen einen Vergleich mit denen Europas nicht zu scheuen. Im Gegenteil. Ich bin der Meinung, sie sind einfach schöner aufgebaut. Nicht so kommerziell kalt, wie die meisten, die ich aus Deutschland kenne. Viel farbenfroher und mit vielen exotischen Pflanzen.
Des Weiteren muß man unbedingt den „Parque Histórico“ besuchen. Das ist einer der Highlights, wenn man in Guayaquil ist und sich für die Fauna und Flora, sowie die Geschichte interessiert. Ein riesiges Areal mit den verschiedensten Tieren und einer Vielfalt an Pflanzen, halb Zoo und halb Geschichts- und Pflanzenkunde. Ich habe dort nicht nur einen absolut leckeren Kaffee bekommen, sondern auch erklärt bekommen, wie Kaffee zubereite wird. Nicht als Pulver, sondern als Extrakt (flüssig) mit kochendem Wasser aufgegossen.
In der Stadt Guayaquil sollte man auch einmal die Straße „6 de Marzo“ in den zwei letzten Monaten des Jahres besuchen. Am besten in Begleitung eines Vertrauten, der sich in der Stadt auskennt. Dort staunt man über die, in aller Welt berühmten, Kunstwerke von „Años Viejos“, aus Pappmaché hergestellte Figuren mit allen Themen aus der Welt.
Und natürlich nicht zu vergessen und einen Besuch wert ist die „Bahía“, ein Markt direkt am „“Malecón 2000“, mit unzähligen schmalen Gängen, auf dem man einfach alles zu günstigen Preisen kaufen kann. Nur wer nicht aufpaßt, hat schnell einen zu hohen Preis gezahlt. Aber das ist überall in der Welt so. Dort gibt es einfach alle, von der Lesebrille für 2 Dollar, über Musikanlagen bis hin zu Klimaanlagen. Ich kaufe dort regelmäßig ein, Allerdings kenne ich die Preise auch mittlerweile sehr gut.
Wer sich einen Leihwagen nimmt, der kann auch die Kakao- und Bananenplantagen rund um Guayaquil bewundern.
So, daß war´s erst einmal….
Wer mehr über die Stadt und das Land wissen möchte, der kann mich gern anschreiben.